Seit ca. 15 Jahren unterrichtet Milena Willbrand im Gartenraum des Zentrums Yoga. Die Seite mit ihren regelmäßigen Kursen und Seminaren im Veranstaltungsteil des Rundbriefes ist Euch sicher schon öfter ins Auge gefallen. Wir möchten Euch nachfolgend einen Einblick in das geben, was das Yoga und ihre Art es zu unterrichten ausmacht.
Weitere Informationen: www.sonnengruss-yoga.de
Warum Yoga üben?
„Yoga ist ein Zustand, ohne wenn und aber, ohne Teilung und Trennung; Ein Zustand der Einheit mit sich und dem Makrokosmos.
Yoga ist keine Technik, Yoga ist Erfahrung und Erleben
und somit für jeden einzigartig.
Es geht um die persönliche Erfahrung mit sich selbst und dem Leben.“
Patanjali
Im Yoga geht man davon aus, dass jeder Mensch von seiner grundlegenden Natur her ausgeglichen und ganz ist. Diese Ruhe und innere Ausgeglichenheit in uns können wir über das Yogaüben wieder stärken, uns bewusst machen. Wir üben uns darin, unserem eigenen Rhythmus zu folgen, unserer eigenen inneren Kraft zu vertrauen.
Beim Yogaüben lernen wir, aufmerksam zu sein und zu bleiben, unseren Geist konzentriert und fokussiert auf das auszurichten, was wir gerade tun. Ohne Ablenkung und mit Leichtigkeit & Hingabe. Diese Aufmerksamkeit weitet unser Körperbewusstsein. Wir erfahren mehr über uns selbst, erspüren uns von innen heraus und lernen die Aktivitäten unseres Geistes besser kennen. Unsere Wahrnehmung der Welt wird klarer.
Es gibt verschiedene Wege der Yogalehre zu folgen. Einer davon ist der traditionelle achtfache Yogaweg des Patanjali. Neben konkret formulierten Verhaltensregeln auf der sozialen und persönlichen Ebene sind das Üben und damit die Erfahrung auf der Körperebene von großer Bedeutung.
Die Achtsamkeit beim Erlernen der Körperübungen (Asanas) lässt unseren Körper zur Ruhe kommen, unseren Atem tiefer, feiner und harmonischer fließen. Indem wir unseren Atem führen, lenken und ausweiten (Pranayama), kann unsere innere Kraft (Lebensenergie/Prana) wieder frei durch die gereinigten Energiekänäle (Nadis) strömen. Der ruhige Atemfluss und die uneingeschränkte Aufmerksamkeit für uns selbst besänftigen unseren Geist, bringen ihn zum Schweigen (Pratyahara und Dharana). Unsere Gefühle beruhigen sich und die stille Aufmerksamkeit lässt Einsicht entstehen, bietet Raum, die Dinge so sehen zu können, wie sie wirklich sind (Dhyana/Meditation).
Meine Yogawurzeln
“Vollendung kann man nur erlangen, indem man das eigene Handeln
auf die Führung von innen her, die der Seele abstimmt”
B.K.S. Iyengar
Meine Wurzeln sind in der Yogalehre von Vanda Scaravelli und B.K.S. Iyengar zu finden.
B.K.S. Iyengar war der Begründer des nach ihm benannten Iyengar-Yoga, einer Form des Hatha Yoga. Als führender Yogalehrer praktizierte und lehrte er weltweit mehr als 75 Jahre lang Yoga.
Im Laufe seiner jahrzehntelangen eigenen Übungspraxis erforschte er jede einzelne Yogahaltung in Bezug auf ihre korrekte Ausrichtung und Wirkung und entwickelte dabei die Benutzung von Hilfsmitteln, wie z.B. rutschfeste Matten, Gurte, Klötze, Decken, Seile und vieles mehr. Diese Hilfsmittel erleichtern das Einnehmen und Verweilen in den Asanas und ermöglichen dem Übenden auch, sich darin zu vertiefen.
Vanda Scaravelli, 1908 in Florenz geboren, lernte den damals noch völlig unbekannten B.K.S. Iyengar kennen und wurde seine langjährige Schülerin. Etwas später wurde Vanda über viele Jahre von T.K.V. Desikachar in die Lehre des Pranayamas eingewiesen.
Bis zu Ihrem Tod im Alter von 91 Jahren hat Vanda Scaravelli ein bis dahin einzigartiges Yoga unterrichtet. Ihre Yogalehre, die das Zusammenspiel von Atem, Bewegung und Schwerkraft (breath-wave-gravity) präzisiert und in einer tiefgreifenden, sanften Form vermittelt, wird vor allen Dingen in Italien und Großbritannien unterrichtet.
Über meine Yogaausbildung durfte ich erfahren, dass es etwas Besonderes ist, in dieser Art und Weise Yoga zu üben und weiterzugeben. Vandas Yogalehre ließ mich immer wieder deutlich spüren, dass Yoga ein individueller Erfahrungsweg ist, der mit unserem Erleben zu tun hat.
Im Mittelpunkt steht dabei immer die Bewegung unserer Lebenskraft, der Energiefluss in unserem Körper. Dieser hat eine symbiotische Verbindung zu unserem Atem und zur Schwerkraft. So zu üben, bewirkt mehr Beweglichkeit, Stabilität, Leichtigkeit und Raum für den Körper wie für den Geist.
Sandra Sabatini war 30 Jahre lang enge Schülerin von Vanda Scaravelli. Bei ihr habe ich über mehrere Jahre den sanften Weg des Yoga, bei dem das tiefe eigene Spüren in den Asanas im Vordergrund steht, gelernt. Wichtig ist, jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit zu sehen und anzunehmen, denn jeder geht seinen eigenen Yogaweg! Als Yogalehrerin kann ich meine Schüler/innen nur immer wieder neu beim Yogaüben begleiten und darin bestärken, einmal mit mir zusammen in eine andere Richtung zu schauen, die manchmal die eigene Person in ein völlig neues, kraftvolleres Licht rückt!
Mein Yoga
Es liegt mir sehr am Herzen, den Yogaweg so authentisch wie möglich auf die ursprüngliche Art zu vermitteln: Eins zu Eins, von Lehrer zu Schüler. Deshalb findet mein Unterricht auch in sehr kleinen Gruppen statt, damit es mir möglich ist, die Schüler/innen in den Übungen und auf ihrem Yogaweg dort abzuholen, wo sie gerade sind. Dementsprechend ist mein Unterricht sehr individuell, keine Stunde ist gleich, so wie auch für uns kein Tag im Leben gleich ist! Jeder Schüler/in wird von mir auch gesehen, durch persönliche Worte gestärkt und in seinem Üben unterstützt.
Bei all dem ganzen konzentrierten Üben gilt es, sehr viel Freude und Spaß beim Üben zu vermitteln, denn Yoga bedeutet Freude am Dasein, Lebensfreude!! Lachen ist dabei inklusive.
Milena Willbrand